Viele Fachleute sind der Meinung, dass die NTI-Schiene erfolgreicher ist als andere Schienen, da der nächtliche Presser mit einer konventionellen Michiganschiene die Muskulatur und Kiefergelenke in einer anderen Position weiterhin belasten kann. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Spannungskopfschmerzen und Migräne nicht nur ein Durchblutungsproblem sind. Die Hyperaktivität der Kaumuskeln während der Nacht ist eine mögliche Ursache von Migräne und Spannungskopfweh. Diese „Kopfmuskeln“ zeigen eine erhöhte Empfindlichkeit und weisen so auf die Beteiligung des Trigeminusnerven hin. Dieser Nerv verfügt aber auch über eine Schutzfunktion für die Zähne. Dies nutzt nun die NTI-Schine aus, indem über einen Reflex-bogen die Muskelaktivität und Kontraktionsstärke des Schläfenmuskels abgeschwächt wird. Diese Muskelentspannung wiederum führt zu einer Reduktion der Kopfschmerzen.
Vorgehen
Die NTI-Schiene besteht aus einer vorgefertigten Acryl Matrize, welche in einer einzigen Sitzung in der Zahnarztpraxis mit Hilfe eines thermo-plastischen Kunststoffs auf die oberen und unteren Schneidezähne des Patienten angepasst wird. Wichtig dabei ist, dass die Schiene einen einzigen Kontaktpunkt mit den gegenüberliegenden Schneidezähnen hat. Dadurch wird vermieden, dass Eck- und Backenzähne während der Nacht weiterhin in Kontakt sind mit voller Kraft pressen und knirschen können. Dies führt zu einer Entspannung der Kiefermuskulatur und kann auch bei Migräne und Schleudertrauma hilfreich sein.
Die Schiene muss gewartet und nachkontrolliert werden. Bei einer individuellen patientengerechten Anpassung und engmaschiger Kontrolle sind keine negativen Nebeneffekte wie Zahnwanderung (Protrusion) der unteren Frontzähne zu erwarten. Die Tragedauer sollte mindestens 3 Monate betragen. Danach kann man Tragen langsam und stufenweise absetzen beziehungsweise die Schiene nur noch bei Bedarf (in Stresszeiten und/oder bei muskulären Verspannungen) verwenden.